Besuch des Hospitals Braun in Cinkassé
Am Sonntag war Ruhetag. Den Vormittag verbrachten die Reisenden im Hotel vor allem mit lesen. Am nachmittag besuchte Svea Gerland Freunde, die sie noch aus ihrer Studienzeit in Dapaong kennt.
Gestern besuchten wir das Hospital Braun in Cinkassé. Rolf Kammann, der dieses Projekt im Vorstand repräsentiert, konnte sich zum ersten Mal vor Ort ein Bild machen. Das Krankenhaus wurde nach Plänen eines Archtekturbüros aus Lomé errichtet. Die Elemente des doppelten Daches und der Lehmziegel wurden von den anderen Bauten der NGO übernommen.
Das Gebäude wirkte sehr einladend. Der Innenhof war trotz der Trockenzeit grün und begünstigt hier das Mikroklima. Die Gruppe wurde sehr herzlich empfangen. Es wurde offen über Chancen aber auch Probleme gesprochen. Monika Schellenberg und Svea Gerland waren vor ziemlich genau einem Jahr bereits dort. Ihnen fiel auf, dass der Patientenzuwachs zu spüren war. Das Hospital ist vor allem in Anbetracht seiner Komplexität ein sehr junges Projekt der beiden Partnervereine. Eine höhere Auslastung ist also ein Erfolg, auch wenn es in absoluten Zahlen noch Luft nach oben gibt. Derzeit schwankt die Auslastung zwischen 35% und 45%. Im vergangenen Jahr wurden ca 135 Kinder geboren. Eine Geburt kostet ohne Komplikationen rund 30€.
Auf der Rückfahrt sahen wir einen Trecker. Die Erfahrenen unter uns sehen an dieser Stelle eine enorme Entwicklung. Hinrich Kuessner berichtete, dass es bei seinem ersten Besuch 2005 kaum mal Esel oder Rinder auf den Feldern gab. Die bloße Anwesenheit eines Treckers versetzte die Gruppe somit in wirkliche Freude, die den Lesenden an dieser Stelle vermutlich etwas albern erscheinen wird.
Auf dem Weg lag außerdem die Schule von Nanergou. Diese wurde durch Spenden der Krämer-Stiftung finanziert. Die Gruppe machte kurz halt. Es sind aber derzeit kleine Ferien, die der Staat erst in diesem Jahr eingeführt hat. Der Schulleiter war trotzdem vor Ort, er nutzte die Zeit für Büroarbeit. Die sechste Klasse war außerdem zufällig für eine Stunde Mathe-Nachhilfe in die Schule gekommen. So konnten die Reisenden trotzdem Kinder in den Räumlichkeiten besuchen.
Am Abend wurden sie köstlich in der Mensa des BONITA-Haus bekocht.