Reisebericht Besuch Kinderhaus Frieda vom 10.03.–17.03.2024 in Lomé/Togo
Gemeinsam mit den Arbeitskreismitgliedern Gudrun Addicks-Heise und Dosseh Dogbo bin ich, Jutta Hartrampf, endlich mal wieder nach 2019 am 10. März über Paris nach Lomé geflogen. Spätabends sind wir auf dem Flughafen in Lomé angekommen. Nach den Einreiseformalitäten und dem Verlassen des klimatisierten Flughafengebäudes empfing uns selbst um Mitternacht noch eine schwüle Hitze. Ein von Dosseh organisiertes Auto mit Fahrer brachte uns in das Gästehaus Keryvonne, in dem wir schon häufiger übernachtet hatten. Wir waren froh, in Zimmern mit Klimaanlage übernachten zu können.
Am Montagnachmittag besuchten wir gleich das Kinderhaus Frieda. Hier wurden wir fröhlich empfangen und lernten endlich auch die Kinder persönlich kennen, die in den letzten Jahren neu aufgenommenen wurden.
Anschließend fand ein sehr konstruktives Gespräch mit dem im letzten Jahr neu gewählten Präsidenten unseres afrikanischen Partnervereins Association Aide aux enfants orphelins, François Akpadjra, dem Kinderhauspapa Mathias Akpadjra und der Schriftführerin Bertille statt.
Die nächsten beiden Tage machten wir uns auf den Weg, die jungen Erwachsenen zu besuchen, die eine Ausbildung machen oder an Fachschulen studieren. Wir fuhren kreuz und quer durch Lomé auf häufig unbefestigten Straßen. Nur im Stadtzentrum gibt es inzwischen auch 4-spurig ausgebaute Straßen.
Die jungen Erwachsenen machen eine Ausbildung bzw. Studium in den verschiedensten Berufen wie zum Beispiel BWL, Hoch- und Tiefbau, Bürofachkraft, Volkswirtschaft, Pflegedienst, Elektriker und Multimedia. Sie wohnen nicht mehr im Kinderhaus, sondern in angemieteten kleinen Wohnungen/Zimmern oder auch bei Bekannten oder entfernten Verwandten.
Es fanden Gespräche über den Stand ihrer Ausbildung und ihren weiteren Werdegang statt. Es stellte sich dabei heraus, dass einige noch Prüfungen nachholen müssen und wir darauf gedrungen haben, sich möglichst schnell darum zu bemühen. Außerdem ist es nicht immer einfach, Nachweise von den Institutionen über bestandene Zwischenprüfungen zu erhalten und es häufiger Nachfragen bedarf. Nach Abschluss der Fachschule steht in den meisten Fällen ein unbezahltes Praktikum an, sodass bis auf wenige Ausnahmen immer noch eine finanzielle Unterstützung notwendig ist. Einige verdienen sich inzwischen durch kleine Jobs ein wenig Geld hinzu.
Am Donnerstagabend trafen wir uns dann zum Abendessen mit Mitgliedern des afrikanischen Vorstands im Restaurant von Hélène, eine ehemalige Waise aus dem Kinderhaus. Sie ist inzwischen Köchin, hatte – wie Uli Hoss und Dosseh Dogbo im letzten Jahr berichteten – ein Restaurant eröffnet. Leider musste sie es aufgeben, da während der Regenzeit alles überschwemmt wurde. Jetzt hat sie in einer kleines Straßenrestaurant an einer belebten Straße erneut eröffnet. Außerdem ist sie inzwischen Mutter geworden und hat – wie in Togo üblich – ihren kleinen Sohn häufig auf dem Rücken während der Arbeit dabei.
Den Freitag hatten wir Zeit, einen Abstecher zum Markt zu machen und den Nachmittag am Meer bei kühler Brise zu genießen.
Am Samstag haben wir uns dann mit allen Kindern, den jungen Erwachsenen, Vorstandsmitgliedern, Kinderhausmüttern, Kinderhauspapa und Freunden zum gemütlichen Zusammensein im Kinderhaus getroffen. Hélène hatte für das Catering gesorgt, dass dank einer großzügigen Spende finanziert wurde.
Nach dieser 7-tägigen Reise, konnten wir erkennen, dass der Kinderhauspapa Mathias, die Kinderhausmütter Fati und Fidèle sowie die Vorstandsmitglieder eine tolle Arbeit leisten. Mit den jungen Erwachsenen konnten wir gute Gespräche führen. Es wurden natürlich hin und wieder durchaus auch kritische Punkte angesprochen, wie beispielsweise sich möglichst schnell um einen Abschluss zu bemühen, um das weitere Berufsleben planen zu können. Mit unserem Eindruck, dass alle Kinder sich im Kinderhaus sehr wohlfühlen, konnten wir zufrieden unseren Besuch beenden.
Am Sonntag gegen Mitternacht haben wir uns wieder auf den Heimflug nach Hamburg gemacht.