Markttreiben und Besuch am BONITA-Haus

Markttreiben und Besuch am BONITA-Haus

Am 17.02. besuchte die Reisegruppe den traditionellen Markt von Dapaong. Markttage in Dapaong sind Mittwoch und Samstag. An diesen Tagen kommen die Subsistenzbauern der umliegenden Dörfer nach Dapaong. Sie bieten ihr Gemüse, Getreide, Tiere und andere selbsthergestellte Dinge an und decken sich an diesem Tag selbst mit dem ein, was sie nur in der Stadt kaufen können. Ein Bereich des Marktes ist den Frauen aus den südlich gelegenen Gemeinden um Mango vorbehalten. Sie bieten vor allem Geräuchertes an. So gibt es zum Beispiel Fische aus dem Oti Fluss und Buschratten. Jetzt in der Trockenzeit ist keine Arbeit auf den Feldern möglich. Deshalb bauen viele Bauern in Gärten mit dem wenigen Wasser, welches sie oft über Kilometer transportieren, Gemüse an.

Der Markt wirkt für viele Europäer zunächst völlig chaotisch. Es laufen Händlerinnen, die Stoffe oder Getränke anbieten, zwischen Tomaten, Süßkartoffen, Maniokmehl, Yamswurzeln und vielem mehr umher. Doch unsere Reisegruppe hatte besonderes Glück, eine Studentin der Agroökologie führte sie über den Markt. Sie erklärte verschiedene Kräuter und Früchte, zeigte wo Tiere, wo Lehmöfen für die Küche und wo Fußballtrikots zu bekommen wären. Natürlich ist ein solcher Markt auch immer ein wenig befremdlich. Der Anblick der Schlachter, die in der heißen Mittagshitze ein Rind zerteilen, ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber die Sinneseindrücke, die bunten Farben, das laute Treiben, die vielen fremden Gerüche und das immer mal wieder einem zügig fahrenden, knatternden Mofa aus dem Weg springen müssen, sind auch für die erfahrenen Togo-Reisenden beeindruckende Erlebnisse.

Am Nachmittag wurde die Gruppe am BONITA-Haus von den Partnern von IT-Village begrüßt. Rolf Kammann besucht Togo zum ersten Mal. Er war begeistert von der Anlage. Nach Plänen des bekannten Architekten Diébédo Francis Kéré sind alle Gebäude des BONITA-Haus aus Steinen aus gepresster Erde gefertigt. Ein doppeltes Dach begünstigt ebenfalls sehr das Raumklima. Die große Mensa ist ein beeindruckendes Stahlgerüst. Im Garten des BONITA-Haus sah man viele der Gemüsesorten, die morgens auf dem Markt zum Kauf angeboten wurden. Am BONITA-Haus werden auch Fische gezogen, diese brauchen in regelmäßigen Abständen frischeres Wasser. Das „verbrauchte“ Wasser ist sehr nährstoffreich. Es wird von den höher gelegenen Fischteichen in den Garten abgelassen und hier zum Bewässern der Pflanzen genutzt.

Kleinviehhaltung von beispielsweise Hühnern und Perlhühnern ergänzt die Agroökologische Ausbildung. Unsere Partner suchen nach einem Stück Land, um die Ausbildung um Feldarbeit und größere Tiere wie Ziegen und Schweine zu ergänzen. Die Gruppe wurden von Schülern und einem Ausbilder der ökologischen Landwirtschaft begleitet und war begeistert wie detailliert sie über alles informiert wurde. Es war der Tag der praktischen Ausbildung. Es wurde gewässert, Keimlinge gesetzt, neue Samen gewonnen, Samen gerieben, um später Öl herzustellen, kompostiert, Hühner gefüttert und vieles mehr. Es lag die „Woche der Technik“ hinter den Azubis. In dieser Woche wurde praktisch gearbeitet und es wurden Innovationen entwickelt. Ein Auszubildender der ökologischen Landwirtschaft hat eine Maschine entwickelt, mit der ökologischer Dünger aufs Feld gebracht werden kann. Die Reisegruppe war so begeistert, dass sie kurzfristig beschloss, ihn in unser Stipendienprogramm aufzunehmen.

Danach besuchten sie noch das gerade im Bau befindliche Seminarhaus. Sie ließen den Tag mit einem gemeinsamen Essen ausklingen. Es gab traditionelles Fufu mit Erdnusssauce und roter Palmölsauce.